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/// Review by © by OX-FANZINE #74 :: Frank Schöne

Hier wird deutsche Musikgeschichte komplettiert, denn nachdem vor ein paar Jahren nicht zuletzt durch "Verschwende deine Zukunft" die ersten Gehversuche des Punk in der BRD wieder entdeckt und gebührend beleuchtet wurden, scheint 2007 das Jahr zu sein, in dem auch die Ostpunks zu selber Ehre kommen. Film und Ausstellung namens "too much future" sowie Interviews in Funk, Presse und Fernsehen zeugen davon. Nur haben die wenigsten den dazugehörigen Sound noch präsent im Ohr, und so ist es lobenswert, dass unter anderem auch mit dieser Scheibe Abhilfe geschaffen wird. PARANOIA existierten nur ganze zwei Jahre, prägten aber die Szene wie nur wenige andere Bands. Gegründet 1983, 1985 wieder aufgelöst, nachdem zwei Bandmitglieder inhaftiert wurden, nahmen sie 1984 ein einziges Tape auf, welches - und der Titel der Scheibe deutet ja schon darauf hin - hier nochmals auf vielfache Nachfrage neu gemastert auf CD aufgelegt wurde. Diese Platte ist pure Energie einer unruhevollen Jugend, sicher keine Offenbarung in Sachen Sound-Qualität, jedoch textlich wie musikalisch von einer Direktheit, die heute so nicht mehr vorzufinden ist. Sucht man Vergleiche, wird man westlich des eisernen Vorhangs auf Bands wie ABWÄRTS oder MITTAGSPAUSE stoßen. Diese kraftvolle Platte verliert auch nach über zwanzig Jahren nichts an ihrer Faszinationskraft. Aus PARANOIA gingen KALTFRONT hervor, die nicht weniger legendär wurden, sich auflösten und wieder fanden, und auch PARANOIA hatten vor kurzem wieder einen großen Auftritt zur Vernissage der "too much future"-Ausstellung in Dresden - einmalig und exklusiv, wie versichert wurde. (39:54) (10 Punkte)

PARANOIA - 1984 // CD
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/// Review by RAUMSCHIFF WUCHERPREIS #22 :: Bo

Für mich, als Liebhaber alter deutscher Punkbands, ist es eine wahre Freude diese Scheibe zu besprechen. Doch beginnen wir ganz von vorn: Die 1983 gegründet DDR-Kultband PARANOIA aus Dresden veröffentlichte 1984 ihr erstes und einziges Demotape: "Here We Are For Everyone Who Needs A Kultband". Auftritte fanden statt auf Punktreffen, einen gab es damals in Budapest, und ihr Tape erregte auch im westlichen Ausland Aufmerksamkeit. Schon bald folgten Ordnungsstrafen wegen Auftretens ohne Spielerlaubnis und ein operativer Vorgang der Staatssicherheit, welcher 1985 zwei der Bandmitglieder in den Knast brachte. Somit war die "Zerschlagung der illegalen Punkkapelle PARANOIOA" erreicht. (Einige PARANOIA-Mitglieder gründeten daraufhin die Band KALTFRONT, welche dem einen oder anderen ja auch ein Begriff sein dürfte.)
Aus dem PARANOIA-Nachlass wurden nun glücklicherweise einige Originalaufnahmen ausgebuddelt, neu gemastert und hiermit vom Labelkollektiv Major Label und Rundling wieder veröffentlicht. Die Aufnahmen wurden original im Dezember ´84 an einem Tag erstellt und kommen somit selbstverständlich auch reichlich ungeschliffen daher. Aber gerade dieser authentische Sound bietet dem geneigten Hörer natürlich einen wahren Ost-Punk-Genuss. Mit dabei z.B. Songs wie "Nachts in den Straßen", "Karriere", "Schatten der Großstadt", "Jetzt oder nie", "Lebenszeitverzögerung" oder "Inferno Innenstadt", deren Texte man einfach nur als gelungen bezeichnen kann.
Der Albumtitel "1984" lehnt nicht nur an die Bandbiographie an, sondern wohl auch an Georg Orwell´s Roman. LP und CD sind auf jeweils 500 Stück limitiert. Das 180g Vinyl kommt mit bedruckter Innenhülle, auf der man die Texte mitlesen kann. Bei der CD-Version sind die Texte im Booklet zu finden. Ein Stück DDR Punkgeschichte, dass mehr als lohnt.

PARANOIA - 1984 // CD
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/// Review by KINK RECORDS :: Ralf

Bei Paranoia handelt es sich um eine der ersten Punkbands der DDR, die sich bereits 1983 gründete. Ein Jahr später wurde ein Demo aufgenommen. Weitere Releases gab es nicht, dafür aber einigen Ärger mit der Stasi. Es gab ein paar Ordnungsstrafen wegen Auftretens ohne Spielerlaubnis und 1985 wurden sogar zwei Mitglieder inhaftiert. Aus der Asche von Paranoia entstand übrigens Kaltfront, die bekannter sein dürften.
Normalerweise ist ja Höhnie für die Wiederveröffentlichung alter DDR-Punk-Klassiker zuständig, diesmal haben sich dafür das Major Label und Rundling zusammengetan. Die Songs vom Demo wurden neu gemastert und auf der vorliegenden CD gibts 18x krachigen und rumpeligen Deutsch-Punk, der stark an Schleimkeim erinnert. Natürlich ist die Aufnahmequalität nicht die Beste, was aber auch klar sein sollte, wenn man die Aufnahme-Bedingungen für Punk-Bands in der DDR anschaut. Textlich gings natürlich sehr politisch und systemkritisch zu, was ja - wie oben bereits erwähnt - sogar zur Inhaftierung von zwei Bandmitglieder führte. Wer auf rudimentären DDR-Punk der Marke Schleimkeim steht, ist bei Paranoia genau richtig. CD kommt übrigens mit umfangreichem Booklet, in welchem sich die kompletten Songtexte befinden, sowie ein Band-Foto.

PARANOIA - 1984 // CD
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/// Review by TEAM-TRASH.DE :: V-Mann

Hier im südlichen Westen ist, vorallem bei den Jüngeren unter uns, die Band wohl eher weniger bekannt, Paranoia wurden 1983 in Dresden gegründet, brachten 1984 ihr erstes und einziges Demo "HERE WE ARE FOR EVERYONE WHO NEEDS A KULTBAND" raus und wurden dann 1985 ganz aufgelöst. Ich hatte anno 1999 ein zigfach kopiertes Exemplar der Demo bekommen, wenig später dann noch die 1993 erschienene GOOD BYE ANNAKI und diese hoch und runter gehört. Umso größer war die Freude über diese CD, hauptsächlich aus Nostalgie Gründen...

Wie bereits erwähnt wurde die Band 1985 aufgelöst, der Grund dafür war eine Ordnungsstrafe wegen Auftreten ohne Spielerlaubnis und ein operativer Vorgang der Stasi der die Inhaftierung zweier Bandmitglieder zur Folge hatte. Anschließend gründeten einige Paranoia Mitglieder die Gruppe KALTFRONT, die heute eher ein Begriff ist und immer noch Paranoia Songs in ihrem Repertoire haben.

Nun aber zur Platte:
Man hat 17 Stücke aus dem Bandnachlass ausgewählt und hat sie neu gemastert, alle Songs wurden im Original im Dezember 1984 in Hermsdorf aufgenommen, damals noch in echter DIY Manier in einem Ritt an einem Tag. 2007 hat man nun die Songs nochmal neu gemastert. Die Soundqualität ist immer noch sehr authentisch, rotzig (!) und schrubbelig, wer also eine glasklar produzierte Platte erwartet wird hier eindeutig enttäuscht. Ich persönlich hätte es für ein "Verbrechen" gehalten wenn es anders gewesen wäre ;)

Die Band spielt ungeschliffenen Deutschpunk mit wütenden Texten, die auch nicht davor zurückschrecken die eigene Szene zu kritisieren, was heute rückwirkend betrachtet auch eindeutig eine Stärke der Band war, sind Texte wie "ECHT ZUM KOTZEN" doch heute aktueller denn jeh. Aber selbstverständlich schreit man auch die Wut über das System und die Aussichtslosigkeit heraus.

Aufmachung:
Die Aufmachung ist schlicht aber funktionell, man bietet ein Booklet mit allen Texten und findet auf der Rückseite der Platte noch eine kurze Zusammenfassung der Bandgeschichte. Dazu ist die Platte noch auf 500 Stück limitiert.

Anspieltipps:
Kidpunks verpisst euch, Frisch aus Ungarn (eine Anlehnung an FRISCH AUS ENGLAND von Blitzkrieg), Echt zum Kotzen und Good bye Annaki

Fazit:
Ich bin mir nicht sicher, ob mir die Scheibe nur aus Nostalgiegründen so gut gefällt, auf jedenfall hat man hier ein Stück Zeitgeschichte aus der punkszene in der hand. Wer auf alten rotzigen ost oder Deutschpunk steht wird an dieser Platte seine Freude haben... Aktuelle Modepunks werden keinen Spaß an der Scheibe haben... sollen sie auch garnicht!

PARANOIA - 1984 // CD
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/// Review by UNDERDOG #22 :: Fred Spenner

"Ich fühle mich so leer, ich bin gelangweilt". PARANOIA aus Dräsdn haben sich 1983 gegen die Idylle des Plattenbaus, gegen den SED-Straßenchic gewandt und den "Kampf hinausgestoßen". Feindbilder gab es zu genüge. Punk als Ausdruck der angestauten Energie, Wut und Verzweiflung gipfelte in eine Art der "Lebenszeitverzögerung" und diente als Sprachrohr einer Kellersubkultur, die sich ab und an auf verbotene Punkertreffen feierte. PARANOIA nahmen kein Blatt vor den Mund und waren der etwas anderen Wahrheit auf der Spur. Auf selbige hat sich auch die Stasi gemacht und in einem operativen Vorgang 2 Bandmitglieder einkassiert. Der Bandname war also nicht unberechtigt. Vor der Zerschlagung wurde das Demotape eingespielt und sorgt heute, 23 Jahre nach Bandgründung, für ein geöffnetes Testament, das seine Erben sucht. Einfacher Punkrock im Honecker-Takt. Düster, depressiv, hoffnungslos. Der geschrammelte A&P-Sound ist ein Leckerbissen mit Echtheits-Zertifikat. Und das BLITZKRIEG'sche "Frisch aus Egland" wird ostgerecht adaptiert. Das ist Punk in Reinkultur!

PARANOIA - 1984 // CD
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/// Review by © by OX-FANZINE #72 :: Chris Wilpert

"Wenn jeder Unglückliche, jeder Gepeinigte auch nur ein Atom seiner Gefühle hinterließe, wenn solcherart das Erbe von Generationen anwüchse, wenn auch nur ein Fünkchen von einem Menschen zum anderen überspringen könnte, wäre die Welt erfüllt von einem mit Macht sich den Därmen entreißenden Schmerzgebrüll." Diese Worte von Stanislav Lem sind aus der "Die Stimme des Herrn"-Ausgabe des Verlages Volk und Welt geklaut, und ebenso wie jeder Leser von den Werken Lems angetan ist, sind auch LES CLOCHARDS DU MONDE sowohl von diesem Werk als auch von einem darin zitierten Gedicht Algeron Swinburns so sehr begeistert, dass sie es vertont haben (der Höhepunkt der Platte!). Auch wenn die Fünf aus Thüringen es bestimmt öfters, aber nicht gerne hören, erinnert ihr melancholischer Post-Punk mit dem tiefen (Sprech-)Gesang doch ein wenig an die Früh- 90er-Phase von EA 80. Aber natürlich greift dieser Vergleich viel zu kurz, denn obwohl LES CLOCHARDS DU MONDE live zusammen mit SERENE FALL auftreten und entsprechend ein ähnliches Publikum bedienen, kommen sie doch sehr eigenständig daher, packen einerseits für feinfühlige Arrangements eine Klarinette aus, bestechen andererseits durch die nötige Härte und den nötigen Druck (dafür wurde das Line-Up gegenüber dem 10"-Debüt von 2005 eigens um einen zweiten Gitarristen erweitert). Und nicht zuletzt sind die Texte in deutsch, englisch und französisch, bieten also ein weiteres Maß an Abwechslung, auch wenn es darin fast immer um von der Zeit und Schmerzen zerfressene Menschen geht. (28:51) (7 von 10 Punkten)

LES CLOCHARDS DU MONDE - dto. // LP
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/// Review by PLASTIC BOMB #58 :: Micha

So ungewöhnlich wie der Bandname, so ungewöhnlich auffällig und schön ist auch das Cover-Artwork. Diese LP fällt sofort ins Auge und macht neugierig. Da wundert es wenig, dass auch die Musik originell ist. Die Band spielt Postpunk - komplex, melancholisch, detailverliebt und atmosphärisch. Manchmal mit düsteren Komponenten wie die FLIEHENDEN STÜRME, dann wieder experimentell und dahin fliessend wie TON STEINE SCHERBEN und doch auch energisch wie eine 80s-Postpunkband. Die Band passt in kein Klischee, sie fällt durch jedes Raster. Auf zu neuen Ufern. Punk hat sich entwickelt.

LES CLOCHARDS DU MONDE - dto. // LP
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/// Review by RAUMSCHIFF WUCHERPREIS #21 :: Melvin

Bei diesem Album braucht man etwas Ruhe, Geduld, Zeit und sollte einem Hang zum Intellekt nicht abgeneigt sein! Diese ostdeutsche Combo hat so einen eigenen, extremen Sound mit viel Freude am experimentieren... – und dadurch wird dem Hörer schon einiges an Verständnis abverlangt. Aber schonungslos betrachtet, machen die vertretenen 9 Songs richtig Spaß, wenn man sich erst einmal reingehört hat. Normale Songstrukturen mit "Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Solo – Refrain" gibt’s rein gar nicht, auch die typisch-klassische Besetzung "Gitarre/Schlagzeug/Bass/Gesang" hat keine Chance – stattdessen erklingt eine Klarinette, viel unverzehrte Gitarre und ein a-typischer Gesang. Und doch ist es Punk Musik, die hier erklingt. Das hat in etwa etwas mit dem End-70er Jahre New Wave Charme aus England gemeinsam... – und wer mal nicht den immer-ewig-typischen 1-2-3-4 oder "Oi! Oi! Oi!" Sound hören will, sollte diesem Album zumindest mal Gehör und etwas Geduld schenken. Ich zieh mir solche Songs wie "Der Bär", "Tolarg" und "Transsib" gern mal rein, wenn ich hier nachts im Scumfuck HQ am Computer sitze und im Internet rumsurfe. Das hat was!

LES CLOCHARDS DU MONDE - dto. // LP
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/// Review by KINK RECORDS :: Ralf

Knapp zwei Jahre sind seit der Release ihrer Debüt 10" vergangen, jetzt legen Les Clochards du Monde hier ihren ersten Longplayer vor, diesmal auch mit einem zweiten Gitarristen. Die Band rund um den Deutschlands Erben Sänger existiert seit 2000 und nannte sich zuerst "Dato".
Beim Hören des Albums fällt zuerst einmal auf, dass die Band im Vergleich zur 10" etwas ruhiger geworden ist. Auf dem Longplayer wirken Les Clochards du Monde wesentlich verspielter und auch die Klarinette kommt öfter zum Einsatz. Ansonsten gibt's nach wie vor mal etwas schnelleren, mal etwas langsameren Post-Punk mit einer melancholischen Grundstimmung und jeder Menge schöner Melodien. Wie schon bei der 10" gibt's auch auf dem Longplayer unkonventionelle Songstrukturen und sehr schöne Basslinien. Waren die Lyrics der Songs bisher auf Deutsch, so gibt's diesmal auch englische und französische Texte.
Neben der Mucke ist auch die Aufmachung der Platte sehr schick geworden. Neben einem schönen Cover gibt's auf der bedruckten Platten-Innenhülle auch die kompletten Songtexte.

LES CLOCHARDS DU MONDE - dto. // LP
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/// Review © by OX-FANZINE #67 :: Frank Schöne

Dass Stephan von Rundling einen Narren an KALTFRONT gefressen hat, steht ja wohl mal fest. Zuerst war da die Wiederveröffentlichung alter Live-Tapes auf seinem Label, dann die Tribute-CD, auf der er mit seiner Band, den BOTTLES, gleich mal eben sämtliche Klassiker der Kultformation coverte, und nicht zu vergessen die BOTTLES-Show in der Dresdner Groovestation, wo KALTFRONT dann doch noch eben überredet wurden, sich mal wieder zusammen zu tun. KALTFRONT, wer ist das überhaupt!? Nun, ich hab mal geschrieben, dass es sich um die Ostvariante der FEHLFARBEN handle, und so falsch ist das nicht. Sie unterschieden sich schon immer durch ihre eher melodische Musik und die extrem tiefgründigen Texte von anderen Punkbands ihrer Zeit, die man grob in der zweiten Hälfte der 1980er ansiedeln kann. 1990 aufgelöst, fanden sie letztes Jahr wieder zusammen, um rein aus Spaß wieder Konzerte zu spielen, und schnell stellte man fest, dass mit den Musikern auch das Publikum gealtert war. Insofern ist diese Best-Of-Scheibe mit ihren beliebtesten Stücken, wie zum Beispiel "Von hier bis zur Ewigkeit" oder "Unterhaltung" (allesamt noch die alten, krachigen Originalaufnahmen), schon recht wichtig, denn immerhin ist es die einzige Möglichkeit, offiziell auch heute noch an die Musik der Band zu kommen. Und KALTFRONT sind es durchaus wert, entdeckt zu werden. Sie waren damals schon ihrer Zeit voraus, konnten melodiösen Punk mit deutschen Texten seinerzeit schon weit intensiver und hingebungsvoller rüber bringen, als es heute ihre Nachfahren von KETTCAR bis MUFF POTTER können, ja selbst einige Vertreter der heute so angesagten britischen Schrammel-Liga hätten sie schon damals an die Wand gespielt. Und auch wenn für manch einen diese Querverweise zu hinken scheinen, die BOXHAMSTERS zum Beispiel sind große Fans der Band. Mittlerweile kann man sie auch wieder live erleben, und zwar zu Dreiviertel in alter Besetzung, die nach wie vor im Kern aus Blitz an der Gitarre und Löffel am Bass besteht. Wer also Backgroundwissen braucht oder sich einfach nur vom großartigen Sound dieser Band gefangenen nehmen lassen möchte, dem sei diese Scheibe wärmstens ans Herz gelegt! Einziges Manko: Mein Lieblingslied, "Der neue Tag beginnt", ist nicht mit drauf. Aber Schwamm drüber, denn selbst ohne jenes bleiben einfach mal noch vierzehn Perlen, an denen keiner achtlos vorbei gehen sollte! (10 von 10 Punkten)

KALTFRONT - Zieh Dich Warm An // LP
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/// Review by MOLOKO PLUS :: Sir Paulchen

14 Aufnahmen einer in Dresden beheimateten Band, die in den Jahren 1986/90 existierte und – das behaupte ich jetzt mal – zum Besten gehörte, was der DDR-Punk-Underground zu bieten hatte. Sehr intelligente Texte (z. B. "Von hier bis zur Ewigkeit"), mal eher persönlich, mal politisch-gesellschaftlich, verpackt in griffig-geniale Songstrukturen, Lichtjahre entfernt von dem eher primitiv anmutenden Haudrauf-Sound vieler Kapellen auf den "Sicher gab es bessere Zeiten ..." – Samplern.
Kaltfront erinnern in Stil und Form an eine Kreuzung aus EA80 und Neurotic Arsehholes und wäre da nicht die für heutige Hörgewohnheiten etwas bescheidene Aufnahmequalität (für damalige Ost-Verhältnisse aber top!), so hätte die Truppe, die heuer wieder existiert, eine realistische Chance, den Status einer DDR-Kultband zu sprengen. Die LP (only!) ist optisch sehr ansprechend aufgemacht und die mehr als lesenswerten Texte liegen den 999 Exemplaren bei. Weit mehr als ein bloßes Dokument.

KALTFRONT - Zieh Dich Warm An // LP
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/// Review by WWW.AMOEBENKLANG.DE :: Alge

...hervorgegangen aus der DDR-Underground-Punk-Band PARANOIA, gehörten KALTFRONT in der zweiten Hälfte der 80er Jahre zu den besten und beliebtesten Punk-Bands, die es sogar bis ins legendäre PAROCKTIKUM des Jugendradio DT64 schafften und die Fans (da erinnere ich mich gerne!) in kleinen Klubs tolle Abende bescherten! Tolle Sache, daß daran nach so vielen Jahren auch noch mal gedacht wurde und man hier ihre besten Songs aus der Zeit von 1987 bis 1990, allesamt remastert, sogar als LP vorliegen hat! Mehr als verdient, diese Würdigung und musikalisch immer noch ein Highlight, welches auch heute noch anzudeuten vermag, warum man damals von dieser Art frischer, eigenständiger Musik so begeistert sein konnte!
Da sich die DDR-Offiziellen das Phänomen dieser neuen Bands, die alle dem Punk, Wave und der Independent-Musik des Westens nahe standen, nicht richtig erklären konnten, bezeichnete man diese Gruppen übrigens insgesamt als »die anderen Bands«, um sie nicht näher charakterisieren zu müssen. Genau das reichte den Hörern aber schon und wurde anstatt zu einem Stigmata zu einem ungewollten Qualitätsiegel...! ...spannende Zeit gewesen!
Die Auflage ist limitiert auf 999 Stück und kommt als fettes 180g Vinyl!!! Bis auf einen Song (»Kriegslied«) übrigens komplett andere Songs als auf der bereits 2000 erschienen Live-LP!!!

KALTFRONT - Zieh Dich Warm An // LP
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/// Review by WWW.PUREROCK.DE :: Christian Huxhold

Hat man sich einmal mit der Geschichte der ehemaligen DDR auseinandergesetzt, kann man sich vielleicht ansatzweise vorstellen was es bedeutet hat in diesem Staat als Punkband Musik zu veröffentlichen und aufzutreten. Doch trotz allen Repressionen gab es immer wieder Musiker, die versuchten sich zu widersetzen. Die bekanntesten sind vielleicht Schleimkeim oder die Skeptiker, doch auch Kaltfront gründeten sich schon 1986 in Dresden und spielten nicht nur eigene Songs, sondern coverten auf ihren Konzerten auch die Sex Pistols oder die Ramones. In diesem Jahr haben sich Kaltfront wieder zusammengefunden und arbeiten auch tatsächlich an neuen Songs. Um die Wartezeit zu überbrücken, hat sich das Jenaer Major Label mit ein paar Kollegen zusammengetan und kurzerhand eine auf 999 Exemplare limitierte Best Of-LP mit dem Titel Zieh Dich Warm An veröffentlicht. Dabei herausgekommen ist eine Zusammenstellung mit Aufnahmen von den verschiedenen ersten Tapes der Band. Enthalten sind vor allem die wichtigen ersten Songs Keine Tränen und das vor allem für die DDR äußerst gesellschaftskritische Karriere. Höhepunkt ist vielleicht die legendäre Vertonung von Erich Mühsams bekanntem Gedicht Kriegslied aus dem Jahre 1917. Musikalisch klingt alles nach dem Punkrock der achtziger Jahre und wird, wenn man die damaligen Aufnahmemöglichkeiten von Punkbands im Osten bedenkt, in relativ guter Qualität dargeboten. Insgesamt enthält das Album 14 Songs aus den Jahren 1987-1990 und bietet so einen guten Überblick über die Zeit von Kaltfront in der ehemaligen DDR.

KALTFRONT - Zieh Dich Warm An // LP
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/// Review by RAUMSCHIFF WUCHERPREIS #20 :: Holger

Kaltfront zählt zu den DDR-Punklegenden, und auf dieser LP sind die besten und bisher nur auf Studiotapes (1987-1990) erhältlichen Songs vereint. Vom Sound her sehr eigenwillig, aber kraftvoll und aussagestark, vermitteln sie echtes Underground-Feeling. Die etwas anderen deutschen Texte eröffnen sich dem Hörer erst in voller Breite, wenn man auch in der DDR gelebt hat. Nichtsdestotrotz wirkt es auch erschreckend, dass diese in einem anderen Land und System entstandenen Lieder heute immer noch, oder noch schlimmer, schon wieder Gültigkeit haben. Vor allem in einer Zeit, die vom "Kampf gegen den Terror" geprägt ist. Da erschließen sich mir durchaus gewisse Parallelen zum Überwachungsstaat der DDR. Die Auflage ist limitiert auf 999 Stück und kommt als super-fettes 180g Vinyl! Bis auf einen Song "Kriegslied" übrigens komplett andere Songs als auf der bereits 2000 erschienen Live LP.

KALTFRONT - Zieh Dich Warm An // LP
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/// Review by INTRO #138 :: Martin Büsser

Wer Anfang der Neunziger Teil der Hardcore-Szene war, kam an dieser Band nicht vorbei. Unermüdlich spielten sie in jedem autonomen Jugendzentrum und waren dabei so etwas wie das gute Gewissen der Szene, nämlich nicht nur politisch korrekt, sondern auch musikalisch progressiv. Hardcore mit Cello! Böse Zungen könnten darin den Beweis sehen, dass es sich bei Hardcore in Deutschland immer schon um eine bürgerliche Bewegung mit hohem Abi-Quotienten gehandelt hat. Von wegen "street" – Musikschule galore! Andererseits waren Guts Pie Earshot damit aber auch ein wunderbares Beispiel, wenn es darum ging, die Szene vor Verkrustung und dem Dosenbier-Punk- oder Hatecore-Dogma in Schutz zu nehmen. Von "intelligentem" Hardcore war dann die Rede, wobei die Kategorie der "Intelligenz" als Abgrenzungsstrategie ihrerseits bildungsbürgerlichen Dünkel durchschimmern ließ. Inzwischen zu einem Duo geschrumpft, reduziert auf Schlagzeug und Cello, haben Guts Pie Earshot weder ihre Vorliebe für eigenwilligen Klassik-Core-Crossover, aber zum Glück auch nicht ihre Emo-Power verloren. Ungestüm sind sie geblieben, auch wenn das heute natürlich nicht mehr das einstige Gefühl von Aufbruchsstimmung und szeneinternem Kulturkampf vermittelt. An der einen oder anderen Stelle ließen sich die Nummern auf "Chapter Two" kritisieren, nämlich dort, wo sie die Tendenz zur Spielmannsleute-Musik aufweisen, deren Artistik vom Mittelalter- Rollenspiel nicht weit entfernt ist, doch auch das wird immer wieder gerettet. An der Wichtigkeit des Ansatzes – die Szene nannte ihn einst "undogmatisch" und gestand sich so insgeheim den eigenen Hang zum Dogma ein – gibt es allemal nichts zu rütteln.

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // LP
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/// Review by © by OX-FANZINE #64 :: Jan Eckhoff

Nun, in erster Linie muss ich zugeben, dass ich von dieser Doppel-CD recht verwirrt bin. Der Waschzettel bietet neben einem kleinen Infotext zur Band keine nennenswerten Fakten, aber gerade das hat es (für mich zumindest) in sich. Von dem Duo GUTS PIE EARSHOT ist hier die Rede, und auch im Klappdigipak der CD finden sich nur Cellist und Schlagzeuger. Klar, die Zeiten als Quartett mit Gesang sind schon lang vorbei, aber was ist mit dem Bassisten passiert, der nur noch bei den Danksagungen auftaucht? Auch die Homepage gibt dazu keine weiteren Infos, nur dass live scheinbar auch nur noch zu zweit aufgetreten wird. Was ich persönlich schade finde, denn vor meinem geistigen Auge gehört der Bass, der zwischenzeitig wie die Brutalste aller Metal-Gitarren direkt aus der Hölle klingt, um dann wieder Sounds zu produzieren, die ein Techno-Musiker so an seinen Knöpfchendrehern auch nicht abgefahrener hinbekommen hätte, einfach dazu. Und ich kann zwar gerade leider nicht nachhören, aber ich habe das Gefühl, dass einige der Songs auf dieser CD bereits in anderer Version auf anderen Alben enthalten waren. Naja, gut, jenseits dessen ist das hier trotzdem wieder eine tolle Platte, die allerdings bestimmt nicht jedermanns Sache sein wird. Schlagzeug mit punktgenauer Präzision und enormer Geschwindigkeit trifft in Zehn-Minuten-Songs auf ein virtuos gespieltes, elektrisch verstärktes Cello. Dabei raus kommt von richtigen Instrumenten gespielter Techno-Metal mit Mittelalter-Touch - etwas, das ich so sonst noch nie gehört habe. Wobei ich mich beim Gedanken an strange Instrumentalduos allerdings an ein Konzert von SABOT erinnere ... Na, ich bin auf das nächste GUTS PIE EARSHOT-Konzert in der Nähe (vielleicht auch mal wieder in Hagen) gespannt. Mal sehen, wie das so als Duo tatsächlich kommt. Weil das nicht geht, gibt es für diese CD allerdings keine Punkte, aber wer sich von meiner Beschreibung angesprochen fühlt, sollte aber auf jeden Fall mal reinhören. MP3s gibt es auf der Bandseite.

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // DoCD
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/// Review by WAHRSCHAUER #52 :: Oliver Hottenrott

Seit nun mehr 16 Jahren geistern Guts Pie Earshot durch die alternative Musiklandschaft und sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil eben jener geworden. Die zu einem Duo geschrumpfte Band legt mit "Chapter Two Volume One" nun ihr bereits 7. Studioalbum vor. Und das hat es in sich: so unterschiedliche und scheinbar gegensätzliche Musikstile wie Punk, Klassik , Drum'n'Bass, Jazz und Pop, werden hier zu einem paradoxen, weil oft vertrackten, aber auch oft eingängigen, Klangcocktail vermixt, der die musikalischen Hörgewohnheiten des Rezipienten erforscht und auf die Probe stellt. Minimalistisch mag die Instrumentierung anmuten, lediglich Cello und Schlagzeug werden hier gespielt, und doch lässt die Musik ganze Universen vor dem geistigem Auge entstehen. Das, was Guts Pie Earshot da zelebrieren, spricht - und das ohne Worte und Gesang. Das neue Album ist entweder als Vinyl-LP zu haben, oder als randvolle Doppel!-CD, welche neben den 5 neuen Liedern zusätzlich noch Instrumentalversionen dreier älterer Lieder ("smart but angry", "i so late" und "wait"), sowie einen kleinen Film mit u.a. Live footage der Band bereit hält.

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // LP
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/// Review by PLASTIC BOMB #54 :: Micha

Sie gehören sicherlich zu den ungewöhnlichsten Bands, die musikalisch im entfernten Sinn etwas mit Punk zu tun haben. GUTS PIE EARSHOT spielen instrumental. Und zwar nicht in der klassischen Bandbesetzung. Nein, die bestehen nur aus Drums und Cello. Sie schaffen es mit ihrem Sound Klangwelten aufzubauen, pendeln zwischen Trauer, Melancholie und Verträumtheit auf der einen Seite sowie Kraft, Energie, Virtuosität und der Vertracktheit des Jazzpunks auf der anderen Seite. GUTS PIE EARSHOT gehören zu den Bands, die es schaffen sich und den Hörer in einen Rauschzustand zu versetzen und für die Dauer des Songs in eine Parallelwelt zu entführen. GUTS PIE EARSHOT schaffen das, was nur ganz wenigen gelingt: Sie beschreiten ihren völlig eigenen Weg abseits von Mainstream und Konformität. Das verdient großen Respekt. Ganz gleich ob man ihre Musik nun mag oder nicht.

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // LP
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/// Review by WWW.PUREROCK.DE :: Christian Huxhold

"Punk ohne Gitarre", "Drum´n’Bass ohne Bass", "Techno ohne Technik", "Pop ohne Gesang". Solche, bei der Recherche im Internet gesammelte, Statements sorgen wohl zunächst für reichlich Verwirrung, doch sind sie allesamt treffend genug um als Anfang dieser Rezension zu dienen. Bei Guts Pie Earshot handelt es sich nämlich um eine außergewöhnliche Band, die ohne Gesang und nur mit der Minimalbesetzung von Cello und Schlagzeug arbeitet. Eine Sängerin gab es in der Band, die zu Beginn der 90er eigentlich als "Punkband mit Cello" anfing, auch mal. Doch nach derem Ausstieg 1997 schrumpfte die Combo bis auf das jetzt existierende Duo zusammen.
Natürlich ist Chapter Two Volume One, welches auf LP über das Jenaer Major Label und auf CD bei Big House erschienen ist, zunächst erst mal schwere Kost. Was einen in den 45 Minuten des Albums erwartet ist nicht ganz leicht zu beschreiben. Sphärische Klangexperimente, wechseln sich mit Hardcore- oder Drum’n’Bass-Passagen. Extreme wie Klassik, Punk und Techno werden bis an ihre Grenzen und oft darüber hinaus ausgelotet. Sehr viel scheint hier einfach durch Improvisation entstanden zu sein. So bilden sich dem Ohr immer wieder völlig fremde Klangcollagen.
Wenn sich vertrackte musikalische Gegensätze mit eingängigen Melodien paaren, kommen kuriose Ergebnisse heraus und dies ist hier fast durchgängig der Fall. Zeitweise ist es sehr anstrengend, oftmals aber auch genial. Hier sind ohne Zweifel großartige Musiker am Werk. Der Cellist spielt virtuos, der Drummer beeindruckt durch seine enorme Vielfalt und Kreativität. Nur selten wiederholen sich die Themen in den episch langen, manchmal 10minütigen Stücken. Ständig sind neue, ungewohnte Spielarten an den Instrumenten zu entdecken und das macht Chapter Two Volume One zu einer äußerst interessanten Angelegenheit.
Interessant schon, kurzweilig jedoch nur bedingt. Das neue Album von Guts Pie Earshot kann man nämlich mit Sicherheit nicht ständig hören. Wer allerdings Spaß an experimenteller Musik hat, dem wird das Duo mit der ungewohnten Instrumentierung mit Sicherheit einige Freude bereiten.

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // LP
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/// Review by POWERMETAL.DE :: Franziska Böhl

Rasant und doch harmonisch - so beginnt das Zusammenspiel zwischen dem Cello und der Drum. Gefolgt von einer kurzen Pause, erhält das Cello seinen Soloauftritt: Alles wirkt so sanft und ruhig. Doch mit einem Mal kommt wieder ein extremer Wechsel - und damit beginnt auch schon der nächste Song 'Exist' - die Drums setzen kraftvoll ein, zerstören die entstandene Ruhe. Erstaunlich, welche Kraft nur ein einziges Cello und eine Drum ausstrahlen können. Es wirkt so, als wollte sich Klassik mit anderen, härteren Musikrichtungen mischen: Herausgekommen sind GUTS PIE EARSHOT und ihr Album "Chapter Two Volume One". Die Protagonisten: Rizio am Cello und Scheng am Schlagzeug.

Empfehlenswert scheint bei ihrer Musik besinnliches Zurücklehnen, die Augen zu schließen und die Takte auf sich einwirken zu lassen. Eine umwerfende Verbindung, die romantisch bis metallisch klingt. Dass öfters wieder ruhige Parts folgen, stört ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Songs meist länger sind. Entspannung für die Sinne trotz des beständigen Wechsels - ein Theaterstück für die Sinne. Ähnlich einer Romanze wie Romeo und Julia mit ihren "Ups and Downs". Nur alles ohne Text, doch der ist nicht nötig. 'It´s never new' heißt der dritte Song auf der ersten, "grünen" CD: Theatralik wird auch hier gern genutzt, ein langes, zähes Intro - man stelle sich Wellen vor, die äußerst langsam oder gar gefühlvoll hin- und herwiegen - wird nach über drei Minuten Spielzeit mit rhythmischen, schnelleren Drums kombiniert. Das Zähe wird etwas in den Hintergrund gedrückt; ein leichter Stimmungswechsel in der Musik erfolgt und nimmt kurzweilig sogar orientalische Atmosphäre an. Es wird "dunkler" und angespannter. Kein Ende in Sicht. Das Dunkel weicht Klack-Klack-Tönen: GUTS PIE EARSHOT auf Mexikanisch? Vielleicht, aber auch nur kurz. Rasende Drums überrennen alles; das Cello steigt ein. Und alles klingt kurz aus, um erneut Kraft zu saugen. Ausdauer braucht der Hörer freilich ebenso, doch die Anstrengung lohnt.

Keine Sorge, noch zwei Songs warten: 'If I' ist der vierte Song. Die anfängliche Ruhe verfliegt auch hier wie im Fluge. Die Struktur ist jedoch ähnlich dem letzten Song, er scheint jedoch gleichmäßig kraftvoller zu wirken. Zum Schluss der ersten CD gibt es noch 'Butterfly'. Wenn man von einem Schmetterling ausgeht, dann fliegt dieser gerade durch die Lüfte und entdeckt etwas, fliegt weiter, scheint fröhlich zu sein und doch nachdenklich. Plötzlich stolpert er kurz und nun fliegt er leicht aufgeregt weiter durch die Lüfte, sein kleines Herz pocht. Ob er wohl das Ziel erreicht hat? Nein, er ist nun nahe einer großen Gefahr. Noch einmal Glück gehabt. Oder nicht? Die Gefahr scheint nicht ganz vorüber zu sein, der Angreifer naht wieder, doch der Schmetterling kann ihn erneut abhängen. Aufgeregt fliegt er nach Hause und kann sich nun erschöpft zurücklehnen. Der Schmetterling scheint über seinen Ausflug nachzudenken, die Angst kommt erneut in ihm hoch, diesmal viel heftiger. Doch dann schläft er endlich ein und schließlich ist nur noch sein aufgeregtes Herzpochen zu hören. - Ein langes Ende für einen Song. Nach über elf Minuten folgt noch eine sehr rhythmische, coole Einlage des GUTS PIE EARSHOT-Drummers; im Hintergrund ist zwar noch leise das Cello zu hören, aber die Coolness überwiegt. Eigentlich wissen die Sinne nicht mehr, was sie sich vorstellen sollen. Es verändert sich alles so schnell auf "Chapter Two Volume One", ähnlich den Dingen, die man sieht, wenn man über etwas hinwegfliegt. Wie ein Abenteuer. Man weiß vorher nicht, was passiert, aber das, was bei der ersten CD dieses Doppelalbums herauskommt, ist 45 Minuten lang definitiv schon einmal beeindruckend.

Die zweite CD heißt "The Orange One" - 'Smart but Angry' ihr erster Song: Sehr rhythmisch und ja, smart auch, denn eigentlich verführt der Rhythmus das Tanzbein, lässt es sich einfach bewegen und mitwiegen. Leichte Veränderungen setzen ein, doch das düstere Cello untermalt das Ganze nur und lässt einen tief hinabgleiten in dieses Bewegungstrauma. Facettenreichtum umspielt diese theatralische, rasante Musik. Nur eine kurze Unterbrechung stört das Lied und lässt den träumenden Tänzer kurz aufblicken und zugleich wieder in die alten Bewegungen fallen - zumindest noch eine ganze Weile. Nach weit über sechs Minuten ist der Song nicht mehr smart, sondern tatsächlich angry: Es wird zwar nicht durchgängig "böser", aber definitiv düsterer und zum Teil sogar experimenteller. Den Höhepunkt erreicht der Song nach über 13 Minuten Spielzeit: Da zeigen sich GUTS PIE EARSHOT beeindruckend aggressiv und schnell.

Härtere, metallastige Klänge begegnen dem Hörer auch zu Beginn des zweiten Songs 'I So Late'. Vielfältigkeit lässt auch hier nicht auf sich warten, wie es nunmal im Leben so ist, wenn man zu spät kommt und sich der andere nicht darüber freut. Weiter geht es mit "Wait": Das Cello darf diesmal beginnen und eine sanfte, erwartungsschwangere Darbietung vollbringen. Ein leises, tickendes Geräusch mischt sich darunter; gemächlich wird es ein wenig lauter. Ein dumpfes Geräusch ertönt kurz, verschwindet dann und kehrt in schnelleren Schritten zurück. Das Ersehnte scheint nun da zu sein - zumindest bekommt das Lied etwas angenehm Freundliches. Sehr melodisch; an verführerischem Rhythmus fehlt es auch nicht. Als Schluss folgt auf der orangen CD eine Art "Special Move": Kurz, experimentierfreudig und very special. Eigentlich wie dieses gesamte "Chapter Two Volume One"-Doppelalbum von GUTS PIE EARSHOT - Theater und Entspannung für die Sinne.

Anspieltipps: Butterfly, Wait

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // DoCD
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/// Review by RAUMSCHIFF WUCHERPREIS #19 :: Jennes

Verdammt schwere Kost, die das Duo hier abliefert. Instrumentalmucke, statt Gitarrensound gibt es hier allerdings verzerrte Cellos. Ich muss sagen, dass mir jeweils die ersten Songs der Seiten ("Manu" und "If") gefallen. Danach wird es mir dann irgendwann einfach zu abgedreht und auch zu monoton. Ein akustischer LSD-Trip!

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // LP
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/// Review by KINK RECORDS

Guts Pie Earshot gründete sich vor knapp 13 Jahren, damals noch als 5-köpfige Punk-Band mit Cello. Nach und nach haben verschiedene Mitglieder die Band verlassen und wurden nicht ersetzt. Somit sind jetzt nur noch Jean (Drums) & Patrick (Cello) übrig geblieben. Dies hier ist das erste Album, welches nur die beiden gemeinsam eingespielt haben, bei der letzten Platte war noch ein Bassist mit dabei. Bis auf die Tatsache dass bei diesen Songs kein Bass dabei ist, hat sich an der Musik nicht viel geändert. Nach wie vor gibts mal etwas ruhige, mal etwas schnellere Instrumental-Tracks mit Schlagzeug und Cello. Das Ganze kommt sehr experimentell daher, irgendwo zwischen Punk-Rock, Folk und Drum'n'Bass. Wenn man die Track-Liste betrachtet könnte man davon aus gehen, dass es sich hierbei eher um eine 12" als um einen Longplayer handelt, das trifft aber nicht so, dauern die 5 Songs doch insgesamt knapp 45 Minuten. In diesen 45 Minuten gelingt es der Band wieder einmal eine Atmosphäre aufzubauen, die dich in ihren Bann zieht ... das klappt auch ohne Bass und nur mit Schlagzeug und Cello. Auch die Aufmachung der Platte wurde wieder sehr schick. Die Platte kommt mit bedruckter Innenhülle. Wer Guts Pie Earshot bisher mochte, dem/der wird sicherlich auch dieses Album gefallen.

GUTS PIE EARSHOT - Chapter Two Volume One // LP
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/// Review by ETOILE Dezember/Januar 2005/06 :: Thomas

BI4 ist die vierte Veröffentlichung von Wissmut, dem Nachfolgeprojekt der Leipziger Band Die Art. Lediglich ein halbes Jahr nach dem lezten Album BI erschienen, beinhaltet BI4 vier Songs von diesem und vier neue. Die Musik von Wissmut erinnert weiterhin an Die Art in ihren besten Tagen, dafür sorgen schon das charakteristische Gitarrenspiel von Thomas Gumprecht und der Gesang von Makarios, der seine Texte wieder hauptsächlich auf deutsch schreibt, angereichert auch mit den bekannten Bildern vom alles verschlingenden Meer, die man ja von Liedern wie "Das Schiff" oder "Ozean" kennt und sich hier in "Keine Ufer" wieder finden. Jedes der kraftvoll-melancholischen Stücke ist für sich absolut hörenswert, die Platte im Ganzen ebenso eingängig und kurzweilig wie ihre Vorgänger.

WISSMUT - Bi4 // LP
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/// Review by PLASTIC BOMB #54 :: Micha

Wer düstere Wave-Punk im Stil der FLIEHENDE STÜRME abfeiert, wird hier eine hervorragende LP vorfinden. Melancholischer, hypnotischer, treibender Wave-Punk verbreitet eine morbide, dunkle Atmosphäre. In den Songs steckt trotz aller Finsternis auch immer etwas Schönes, ein Funke Hoffnung, ein Licht am Ende des Tunnels. Auf der A-Seite befinden sich 4 Songs des CD Albums "Bi". Auf der B-Seite sind 4 unveröffentlichte Exklusivsongs, die nie auf CD erschienen sind und dort auch nie zu haben sein werden. Das Artwork finde ich echt Scheisse.

WISSMUT - Bi4 // LP
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/// Review by RAUMSCHIFF WUCHERPREIS #19 :: Melvin

"Künstler-Punk/Wave" aus der ehemaligen DDR. Bei Wissmut handelt es sich um die vielerorts bekannte und hoch geschätzte Nachfolgeband von DIE ART. Auf diesem limitierten Album gibt’s 8 Songs für schwer-verdauliche Momente..., also Partymucke ist hier ganz sicher nicht angesagt. Deutsche, tiefgehende Texte mit einer stets unbestimmbar und unberechenbarer, aber immer faszinierender Gitarre. Allein das intensive Betrachten des Covers lässt mich an Zeiten zurückdenken, in denen ich mal dieses komische, angeblich bewusstseinserweiternde Zeug aus wärmeren Ländern geraucht habe... Also das Album ist ganz sicherlich nicht jedermanns/frau Sache, hat aber –zumindest für mich- den Sound, den ich in manchen Momenten sehr gut gebrauchen kann.

WISSMUT - Bi4 // LP
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/// Review by WAHRSCHAUER #50 :: Diplompunk

Ach - wie schön, dass es noch Bands gibt, die Vinyl veröffentlichen und dann sogar eine 10 inch- so was gibt schon mal Pluspunkte. Weiterhin kann eine Band nicht schlecht sein, wenn sie Songs hat, die z.B. "Jens Weißflog übers Kuckucksnest" heißen. Insgesamt gibt es hier 6 Stücke zu hören, und die Thüringer starten mit ihrer Veröffentlichung also mit Bonuspunkten. Und jetzt ans eingemachte. Musikalisch hören sich Les clochards du monde eher untypisch für das Jahr 2005 an- von daher paßt das Format um so besser. Die Einflüsse scheinen eher aus dem Independentbereich der 80er Jahre zu kommen. Ich denke hier etwas an New Model Army. Sehr auffällig bei den Thüringern ist der Bass. Dieser steht bei fast allen Songs ziemlich im Vordergrund. Die Gitarre unterwirft sich ihm desöfteren mit ihrem Clean-Sound und nur vereinzelt brechen beide aus. Gesellschaft bekommen die Seiteninstrumente manchmal durch eine Klarinette. Die Texte von Les clochards du monde sind allein in deutsch und eher poetisch und lyrisch gehalten. Dennoch zeugen sie von einer Unzufriedenheit der Dinge und lassen hin und wieder auch einmal Wut entstehen. Das Ganze kann man nur als Postpunk bezeichnen und erinnert an Woyzeck aus Berlin, die wahrscheinlich niemand kennt. Deshalb biete ich euch noch einen Vergleich an - ein bisschen Sandow. So, wer sich angesprochen fühlt sollte schnell handeln, denn es gibt nur eine 300er Auflage.

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// PLASTIC BOMB #53

Eine wunderschön melancholisch dahintreibende Platte. Das paßt so richtig zu schönen Herbstagen mit goldenem Laub und starken Winden. Hier wird nicht drauflos gespielt, sondern sachte Melodien eingesprenkelt. Deutscher Emo sozusagen. Also nicht ne deutsche Band, die versucht zu klingen wie ne Ami-Emo-Band, sondern die ihren eigenen schönen Emo hier spielt. Sehr schöne Platte.

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by TRUST 112/03 .:: JUNI/JULI 05 ::. //Joachim

Wer soll bei einem Songtitel wie "Jens Weißflog übers Kuckucksnest" ernst bleiben? Wunderbar versponnene Emo angehauchte Ambient-Pop Scheibe. Herausstechend ist der oft in den Vordergrund gespielte Bass der es schafft, die teils langen, ruhigen Instrumentalparts mit den selten, aber prägnant eingesetzten feist fetten Gitarrenriffs zu verbinden. Bei den Texten hab ich ein paar Probleme, da sie mir teils zu aufgesetzt intellektuell wirken wollen. Aber vielleicht ist das alles ganz einfach und ich denke nur wieder zu kompliziert. Die Band kommt aus dem thüringer Raum und sie haben sich für ihr Debut 5 Jahre Zeit gelassen. Es hat sich gelohnt. Sechs klasse Tracks in einem wunderhübschen Cover.

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by TRANSMISSION-MAGAZIN :: Daniel Grunewald

Kryptischer Titel - keine Ahnung was das heißt und was das für ´ne Sprache ist. Aber egal, LES CLOCHARDS DU MONDE spielen melodischen Postpunk mit deutschen Texten - irgendwo wurden mal SANDOW als Vergleich herangezogen, was nicht ganz verkehrt ist. Gefällt mir von der instrumentalen Seite her ziemlich gut, spielen können die Leute jedenfalls. Ein Manko ist hier aber eindeutig der Gesang, der doch eher unbeholfen gegen die sonst recht feinziselierte Musik ankämpft. Und auch die Texte sind nicht so ganz mein Fall (Zitat aus dem Song "Hundertwasser": "Hundert Sachen Reinlichkeit, klare tiefe Einsamkeit, hundert Sachen Einsamkeit, Angst um mich und kaltes Schreien..." - ich glaube, ihr wisst, was ich meine). Schade eigentlich, denn die Musik ist an sich nicht verkehrt, aber der Gesamteindruck fällt doch eher zwiespältig aus. Bei dem Song "Frostwächter" funktioniert das, da finden dann Musik, Gesang und Text sich dann doch zu einer Einheit zusammen, aber der Rest... naja. Nicht wirklich mein Fall.

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by DER GESTRECKTE MITTELFINGER #3

Neue Band auf dem sympathischen Major Label. Les Clochards du Monde spielen melancholischen Postpunk mit deutschen Texten und passen damit prima zum Labelprogramm. Wer ein paar Platten vom Major Label im Schrank hat, der weiß was ich meine. Das Les Clochards du Monde ein paar Mal EA 80 gehört haben, kann man beim Hören leicht erkennen, besonders der Gesang erinnert mich öfters an die Mönchengladbacher. Gelegentlich kommt auch die Klarinette zum Einsatz. Die Songs sind alle relativ lang, das strophe-Refrain-Strophe Schema wird selten eingehalten, die Texte sind teils kryptisch und regen zum Interpretieren an. Die Songs sind allesamt gut arrangiert, so dass Langeweile erst gar nicht aufkommt. Eine prima Winterplatte, die das Warten auf den Sommer angenehmer macht.

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by FLIGHT 13

Postpunk mit charismatischem Gesang und intelligenten dt. Texten, komplex, melancholisch, detailverliebt... wunderschöne Instrumentalparts und unverzerrte Gitarren wechseln mit treibenden Düsterpunkanklängen (siehe Die Art oder Sandow). Auf 300 lim. Auflage im Farbcover und bedruckten Innenhüllen * Major Label

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by MOLOKO PLUS #18

Erinnert mich sehr an die Fehlfarben, allerdings ohne deren leichten Soul/ Funk-Touch. Und natürlich ohne die zwingenden Hits und Slogans. Insgesamt machen die 6 Songs einen ruhigen Eindruck, die Texte sind wohl in die Rubrik "höhere Literatur" einzuordnen, was für Intellektuelle. Daher darf ich auch ein wenig Klugscheißen. Der Nullpunkt liegt bei 273,15 K, nicht bei 273, 25 K. Sehr schönes Coverartwork, limitiert auf 300 Exemplare. Freunde von Krypto-(Post)punk à la EA80 und Hamburger Altenakademie schlagen hier zu. tb

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by KINK RECORDS

Soweit ich das mitbekommen habe handelt es sich bei dieser 10", die im Jahr 2004 aufgenommen wurde, um die erste Veröffentlichung von Les Clochards du Monde. Anders als der Name und der Titel der Platte vermuten lässt, kommt die Band aus Deutschland und existiert bereits seit dem Jahr 2000. Bis 2001 hiess die Band allerdings noch "Dato". Musiaklisch gibts hier eine gelungene Mischung aus Post-Punk und Düster-Punk. Mal etwas langsamere, mal etwas schnellere Songs mit melancholischem und nachdenklichem Unterton. Teilweise kommen auch Indie- und Pop-Elemente durch, der Punk-Anteil überwiegt allerdings, was auch gut so ist. Streckenweise erinnert mich die Band etwas an EA80. In manchen Songs kommt auch eine Klarinette zum Einsatz, in den meisten Songs überwiegt allerdings meist der Bass, was der Musik nochmal eine ganz eigene Note verleiht. Insgesamt 6 sehr gelungene Songs und ich bin wirklich positiv überrascht von der Band. Normalerweise kommt das Ganze also 10", ich habe hier als Promo allerdings nur eine selbstgebrannte CDR bekommen, daher kann ich zur Aufmachung der 10" leider auch nichts sagen...

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by RAUMSCHIFF WUCHERPREIS #18 :: Holger

"Melancholischer Postpunk mit Klarinette" lese ich in der Labelbeschreibung. Was ist ein Postpunk??? Für mich klingt es wie eine Mischung aus Emo und NDW. Aber mal im Ernst, die Typen und Typin kommen aus Thüringen und bestehen seit 2000. Es ist ihre erste LP und zudem auf 300 Stück limitiert. Musikalisch geht es eher ruhig und ein wenig düster zu, aber das verdammt perfekt. Die Texte sind dann mal nicht jedermanns Sache. Mal abgesehen davon, versteht ein Normalsterblicher "Homo sapiens" auch nicht wirklich was einem da vorgesungen wird. Nicht das man mich falsch versteht, die Stimme des Sängers hört man klar und deutlich, er singt auch in Deutsch, nur braucht´s zum nachvollziehen der Inhalte mindestens ein abgeschlossenes Germanistikstudium. Is also jenseits von stumpf. Fazit: Ich kann noch nicht mal den Namen richtig aussprechen und mit "Post" verbinde ich immer nur verschlampte Briefe und zerdepperte Pakete. Is´ also nur was für Postbo.. äh Postpunks ( * Major Label ).

LES CLOCHARDS DU MONDE - enkhjargal jága // 10"
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/// Review by AMAZON

Wer hier Seemannsgarn erwartet, ist hier auf dem falschen Dampfer, hier gibt es Rockmusik, die nicht unbeabsichtigt "dark" klingt, trotzdem nicht nur für die angepeilte Zielgruppe interessant. Die Texte sind ein Spiegel der 90er, mit dunklen Visionen, aber ohne Zukunftsangst. Bemerkenswert die Titel "Das Schiff" und " Die Herde". * 5 von 5 Punkten

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by INTRO

Das zieht vielleicht runter! Die frühen Aufnahmen der Leipziger DIE ART sind wie das Wetter draußen - grau und trübe. Oder besser gesagt: nur die Texte. Denn musikalisch bäumen sich die Leipziger in bester Punkmanier gegen Frust und Trauer auf, die aus der Lyrik des Sängers Makarios sprechen. Neu sind die Stücke auf 'Das Schiff' indes nicht. Viele fristeten ein jahrelanges Elends-Dasein auf alten Demokassetten aus den Mitachtzigern, bis sie nun von der Band ausgegraben und neu eingespielt wurden. Hätten EA80 damals unter den Repressionen eines 'real existierenden Sozialismus' ihre Platten gemacht, dann wäre wohl Ähnliches dabei herausgekommen. Denn politische Themen waren den Mächtigen selbst in der schon sterbenden DDR verdächtig. So bleiben die Texte Makarios auch im Bereich der persönlichen Erfahrungen: Beziehungsgeschichten, die aber nicht selten eine generelle Unzufriedenheit mit dem Leben ausdrücken. 'Was ist ein Schiff, das nicht ankommt, verglichen mit einem Hafen, aus dem nicht einmal eins ausfährt', philosophiert man daher über die Problematik des Weggehen-aber-nicht- Zurückkommens in derpostmodernen Gesellschaft, was bei den sehr direkten, deutschen Texten aber wohl etwas hochtrabend daherkommt. Der Titelsong 'Das Schiff' wartet dabei mit klassischer 'My Boney Is Over The Ocean'-Thematik auf (er segelt auf und davon, sie bleibt flennend zurück, das Ende ist natürlich tragisch), wohingegen das 'Heimatlied' eher die Situation des Nicht-weg-Könnens beschreibt. Dazu gibt's noch reichlich Klassiker wie 'Sie Sagte', die ab jetzt auch in keiner westdeutschen Plattensammlung fehlen sollten.

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by © by OX-FANZINE #57 :: Frank Schöne

Annodunnemals - 1993 oder so - hab ich mir mal das Original der Scheibe auf CD im Zentralohrgan in Dresden gekauft. Mittlerweile ist der Laden nun schon zweimal umgezogen, und die Band schon lange nicht mehr existent. Huch ja, da kommen nostalgische Gefühle auf. Jedes Jahr zu Weihnachten gastierten die im Eastclub Bischofswerda, und ich glaube ich habe all ihre Auftritte da gesehen. "Das Schiff" ist so ziemlich ihre Klassiker-Scheibe (obwohl ich die "But" fast besser finde). Jedoch kann ich derlei Wiederveröffentlichungswahn nix abgewinnen, tut mir leid. Warum ewig alte Platten nochmal aufwärmen? Warum nicht sich komplett auf Neues beschränken? Damit die jungen Springer auch mal mitbekommen, was gut war? Denkt ihr, das interessiert die? Die haben ganz andere Idole, glaub ich. Nee du, ich weiß nicht - ich find sowas überflüssig. Aber Makarios (Frontmann von DIE ART) war immer ein netter, überaus korrekter Zeitgenosse, die Band eh auch ein absoluter Meilenstein (ost)deutscher Musikgeschichte. Sie zählten um die Wendezeit zum Haufen der "Anderen Bands" - einem Label, welches alle möglichen Gruppierungen zwischen FEELING B (deren Paul und Flake heute RAMMSTEINs Kern bilden) und sagen wir mal AG GEIGE (so ein Art-Rock-Krach) vereinte. All die Bands halt, die zu DDR-Zeiten eh nie hätten eine Platte machen können, weil sie zu kritisch waren oder einfach musikalisch für störend befunden wurden. DIE ART zählte dabei immer zur eher melodischen Fraktion, beeinflußt von THE CURE und JOY DIVISION, sag ich mal. Das kam an damals, und so waren sie landauf, landab unermüdlich live unterwegs, und das auch jedes Jahr mit einer neuen Platte. Vor drei oder vier Jahren lösten sie sich dann auf. Zum Schluss war die Luft raus, man wiederholte sich mit jedem Song selbst und wirkte auch live immer müder. Heutzutage sind sie wieder beisammen, firmieren aber mittlerweile unter dem Namen WISSMUT und wollen an die Zeit anknüpfen, in der just das hier besagte Album entstand. In dieser Phase arbeiteten sie vornehmlich mit deutschen, eigentlich sehr schönen, melancholischen Texten. Stücke wie "Das Schiff", "Sie sagte" oder "Heimatlied" blieben absolute Klassiker der Band. Und, na gut, so betrachtet müsste ich eventuell mein Urteil über diese Neuveröffentlichung nochmal neu überdenken. Hört sie euch selber mal an, so ihr sie noch nicht kennt, es kann nicht schaden, denn was die damals musikalisch hingezaubert haben, hat schon viel Liebe, Talent und technisches Geschick. (7 von 10 Punkten)

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by MOLOKO PLUS :: Sir Paulchen

Die nachdenkliche, melancholisch-düstere Grundstimmung des Albums wirkt zwar einerseits anspruchsvoll und ambitioniert, kann aber andererseits leider den Hörer emotional irgendwie nicht bewegen. Bei aller Hochachtung vor dem Versuch, sich von der Masse abzuheben, ist das Ergebnis doch verkopft und etwas unzugänglich geraten. "Das Schiff" ist eine LP-only Wiederveröffentlichung einer bereits 1995 erschienenen Platte mit sehr schönem Klappcover, das vorzüglich zum Sound der Band passt.

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by FLIGHT 13

Die Art waren eine der wichtigsten "anderen Bands" der DDR und konnten sich auch nach der Wende behaupten. Die Wurzel liegen im Wave/Post-Punk der 80er, aber genauso findet man Indie und Pop Elemente, die die melancholische Grundstimmung unterstreichen. Hier das Re-Issue der ´95 erschienenen 10" mit zehn atmosphärischen und hypnotischen Songs, dazu einen Bonustrack, den es damals nur auf der CD gab. Schönes Klappcover, erstmalig mit abgedruckten Texten

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by DUNKLE KUNST :: Johannes Möbius

Nachdem die Band nun leider ihre Abschiedstour hinter sich gebracht hat, nach einer ganzen Reihe guter Alben, bleibt dieses für mich das vielseitigste und interessanteste Werk der Art. Schon die extremen Längenunterschiede der Songs machen das deutlich, unterschiedliche, zum Teil sehr ungewohnte Rhythmik, zeigt es und auch die Texte sind mal von klarer Sprache, mal mystisch verschleiert. Ein geniales Album, was auch nach Jahren immer wieder riesigen Spaß macht. Nicht umsonst wurden auch bei der Abschiedstour einige Stücke wieder gespielt und begeistert aufgenommen - Das Schiff, Sie sagte... * 5 von 5 Punkten

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by AMÖBENKLANG

...die 1995 erschienene und schon längst ausverkaufte 10" als Re-Release! Meist atmosphärisch, melancholisch klingende Scheibe mit 10 Songs zur LP aufgestockt, die gleich von einem Ohrwurm erster Güte, nämlich dem Titelsong, eröffnet wird! Aber auch »Sie sagte« ist einer ihrer bekanntesten Hits und lässt die alten, düsterpunkigen Anfänge aus DDR-Zeiten aufblitzen!

Als spezielle Zugabe gibt es auf der LP noch einen Bonustrack, den es damals nur auf der CD gab. Das aufwendige Klappcover, auf dem alle Texte abgedruckt sind, wurde exklusiv für diese Release vom Sänger Makarios neu gestaltet!

Wer die Band noch nicht kennt, dem sei gesagt - es ist eigentlich völlig egal, welche Scheibe man von Die Art (oder deren Nachfolger Wissmut) zuerst kauft - die Sachen sind für 80er- und 90er Jahre Indie-Düster-Punk- und Gothic-Hörer allesamt große Klasse und man will mehr von ihnen hören - zumal sie mal härtere, mal poppigere Alben gemacht und sich nie nur gelangweilt selbst wiederholt haben! Hinzu kommt, daß Gesang und Texte einfach unverwechselbar und zeitlos sind, inkl. reihenweiser Hits!!!

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by SCUMFUCK-MAILORDER

Das lange Zeit vergriffene Album aus `95 in neuer, exklusiver Auflage mit tollem Klappcover sowie einem künstlerischen Coverartwork. Atmosphärischer deutscher Indi/Wave/Punk aus dem ehemaligen DDR-Underground mit Melancholie und Tiefsinn; Prädikat "Anspruchsvoll!". Gegenüber dem Original mit einem Bonustrack.

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by KINK RECORDS

Die Art zählten wohl zu den bekanntesten der DDR-Underground Bands. Gegründet wurde die Band 1986 aus der Asche der Band Die Zucht. In der Zeit ihres Bestehens hat die Band einige Besetzungswechsel durchgemacht und noch viel mehr Veröffentlichungen rausgebracht. Nach einer Abschiedstour Ende 2001 löste sich die Band auf. Dieses Album erschien ursprünglich im Jahr 1995 als CD und 10". Musikalisch liegen die Wurzeln von Die Art eindeutig im Punk-Rock Bereich. Geboten gibt's hier 10x düsteren und emotionalen Post-Punk mit jeder Menge Einflüsse aus den Bereichen Indie, Wave-Punk, Pop und Dark-Wave. Das ganze kommt ziemlich düster und melancholisch rüber. Die 10 Songs besitzen ihre Eigenständigkeit und wirklich keiner klingt wie der andere. Musikalisch zwar nicht unbedingt mein Fall, wer auf eine solche Art von Musik steht sollte die Band allerdings mal antesten. Die LP kommt im schicken Klapp-Cover, in dem in der Mitte auch alle Texte zu finden sind.

DIE ART - das schiff // LP
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/// Review by FLIGHT 13

In der deutschen Juz-Szene eine Legende diese Band, die dem Punk/HC ein neues Gesicht gegeben haben. Die Urbesetzung mit Cello, Bass, Drums und den eindrücklichen Vocals von Anneke (bis ins Jahr ´98) hat eine vielschichtige Konsens-Fanbase geschaffen wie bei sonst nur wenigen Bands. Post-Punk mit Folk-Einflüssen, HC- Einsprengseln und sehr politischen Texten; dazu noch psychedelic Klänge durch das Keyboard (ab 93-97). Sehr cool nun diese Zusammenstellung, entnommen aus allen fünf Longplayern mit vielen ihrer Hits: u.a. "exit", "close to distance", "isolated", "enemy today", "sonic you", "wait", " butterfly murder" * Major Label.

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by KINK-RECORDS

Dieses Jahr feiert diese außergewöhnliche Band ihr 10-jähriges Band-Bestehen und dazu erscheint auf dem Major Label diese Compilation. Insgesamt findet man auf der Compilation 13 Songs von den 5 Veröffentlichungen der Band und das gibt einen wirklich guten Überblick über die verschiedenen Schaffensphasen der Band. Musikalisch machen Guts Pie Earshot schönen instrumentalen Hardcore-Punk mit Cello, Bass und Schlagzeug. Da die Compilation aber Songs der kompletten Schaffensphase der Band beinhaltet, sind auch einige Songs mit Gesang dabei, da die Band bis 1998 eine Sängerin hatte. Egal ob mit oder ohne Gesang, mich können Guts Pie Earshot restlos begeistern. Etwas langsamere Passagen wechseln sich mit Hardcore-Attacken, in denen man die Wut selbst spürt. Bei den Songs mit Texten bezieht die Band auch ganz klar politisch Stellung und das mit wirklich guten Texten. Insgesamt also eine verdammt gelungene Platte, bei der es nur bei der Aufmachung einen kleinen Minus-Punkt gibt. Leider findet man im Booklet keine Texte zu den Songs. Ansonsten kann ich die Platte aber uneingeschränkt weiterempfehlen.

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by MOLOKO PLUS

Irgendwie hatte ich die Band in den letzten Jahren ein wenig aus den Augen verloren, dabei waren ihre LP's "Distorted Wonderland" und "Wait"' Ende der Neunziger Dauergäste auf meinem Plattenspieler. Sängerin Anneke hat sich dann eines Tages Richtung Balearen aus dem Staub gemacht, und das war dann auch das letzte was ich von der Band gehört habe. Im Jahre 2000 wurde dann die Platte "Exit" veröffentlicht und pünktlich zum zehnjährigen Bandbestehen kommt nun ein "best of.." Album. Guts Pie Earshot setzen bekanntlich statt E-Gitarre ein Cello ein, was man bei der Power von Tracks wie "Enemy today", "Isolated" oder "Sonic you" gar nicht vermuten würde. Wie auf den Platten hat auch die Compilation aber auch ruhigere Stücke, die eine schön melancholische Stimmung haben. Dabei ist auch Anneke's prima Stimme nicht ganz unschuldig, die sie perfekt einzusetzten wusste. Ihr Weggang ist ein echter Verlust für die Band, trotzdem esitzen auch die Intrumental-Tracks absoluten Hitcharakter. "Woodloop" nenne ich da nur mal als Anspieltipp. Sehr geil! Laufzeit der CD ist über 70 Minuten und das ohne Zeitschinderei. (9 / 10) rp

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by OX-FANZINE [53] :: Jan Eckhoff

Hey, das war schön, am 26.09. nach drei Jahren Bühnenabstinenz diese Ausnahmeband bei ihrem Tour-Eröffnungskonzert in der Hagener Pelmke zu sehen. Zwar hatte ich schon zweimal in den letzten Jahren das Vergnügen und kannte auch ihr 2000er Album "Exit", doch die Band nur in ihrer heutigen Besetzung, als Trio. Mit Cello, 6saitigem Bass und einem Minimal-Schlagzeug bieten sie instrumentale Klänge der Spitzenklasse, hier wird alles in einen Topf geworfen, von Dance bis Metal, Klassik bis Punk ist alles vertreten und es ist ein super Vergnügen, zu sehen wie sich die Musiker mit den komischen Namen Rizio, Ai-X und Scheng fast in Trance spielen. Eine der genialsten Livebands, die ich mir vorstellen kann, das kommt dem, was ich mir unter Punk (nicht Punkrock!) vorstelle, sehr nah. Da wird auf alle Konventionen gekackt und einfach gespielt, was Spaß macht. Nun wusste ich zwar, dass GUTS PIE EARSHOT bis 1999 noch mit Sängerin und bis 1998 sogar noch mit Synthie-Sektion unterwegs waren, gehört hatte ich das allerdings nie. Doch dieser Missstand ist nun mit der brandneuen Best-Of-CD "10 Years" behoben. Lieder aus zehn Jahren und von fünf Veröffentlichungen, davon allerdings nur zwei von der aktuellen, rein instrumentalen Platte "Exit". Und es gefällt sehr gut, eigentlich schade, dass Sängerin A.Punkt heute nicht mehr dabei ist. Nach Referenzen suchen ist hier müßig, es wird quer durch alle Stile gerockt, mit einem Cello, dass teilweise die abgefahrensten Sounds produziert, einem Bass, der ab und an verzerrt böser kommt als so manche Metal-Klampfe und einem Schlagzeuger, bei dem man zwischendurch nicht glauben kann, dass das keine Maschine ist, so präzise werden einem Breakbeats um die Ohren gehauen. Und dazu diese Sängerin, manchmal so extrem aggressiv, dann wieder einfach nur schön ... Großartige Kombo, Live und auf Platte, ob heute als Trio oder früher als Quar- bzw. Quintett und bei den älteren Liedern sind die Punkrock-Roots doch sehr offensichtlich. Kauftipp galore! (71:04) (10 / 10 Punkte)

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by PLASTIC BOMB

Eine der aussergewöhnlichsten und innovativsten Bands im erweiterten deutschen Punkspektrum feierte 2003 ihr 10-jähriges Jubiläum. GUTS PIE EARSHOT spielen sehr dichten, intensiven Sound mit Cello & Keyboards, dafür komplett ohne Gitarre. Sie schaffen es ähnlich wie NOMEANSNO den Hörer in ihren Bann zu ziehen, auch wenn sich ihre Musik nicht direkt mit den Kanadiern vergleichen lässt. GUTS PIE EARSHOT bauen ihre ganz eigene Klangwelt auf, experimentieren viel und füllen den Raum mit viel Persönlichkeit & Atmosphäre. Mal sind sie verträumt, mal verspielt. Einige Stücke sind instrumental, bei anderen überzeugt Sängerin Anneke mit ihrer wunderschönen Stimme. Die 13 Songs stammen von ihren 4 bisher erschienenen Platten u. liefern einen guten Querschnitt. Wer Punk nicht nur mit Musik, Nietenjacke u. 3 Akkorden gleichsetzt, sondern auch mit Kreativität, Lebenseinstellung u. der Suche nach dem Neuen und Unerforschten, der wird von GUTS PIE EARSHOT begeistert sein.

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by WWW.MUSIX.DE :: MD

Seit 10 Jahren nun gehören Guts Pie Earshot aus Köln zu den bemerkenswertesten Bands in der alternativen Musikszene Deutschlands. Und das, obwohl sie nicht in der traditionellen Rockband-Besetzung mit Gitarre spielen. Ohne Gitarre also, dafür aber mit Synthesizer, Cello, Bass, Schlagzeug und der klassisch ausgebildeten Sängerin Anneke werden Musikstile wie Punk, Jazz, Klassik, Drum&Bass und Hardcore auf atemberaubende Art und Weise zusammengefügt. Auf "10 Years Compilation" gibt es nun die 13 besten Songs der zehnjährigen Bandgeschichte. Und allein schon wegen des Überhits "Close To Distance" würde sich der Kauf dieser CD lohnen. Große Klasse!

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by MUSIC SCAN REVIEW :: Matthias

Wer Guts Pie Earshot schon einmal live gesehen hat, wird wahrscheinlich bestätigen, dass man eine der besten deutschen Livebands gesehen hat, die meiner Meinung nach viel größer sein müsste, denn auch auf Platte funktioniert die eigenartige und doch faszinierende Mischung aus Cello, Bass, Schlagzeug, weiblichem Gesang und ein paar Synthies ganz hervorragend. Da macht es schon Sinn, noch mal ein paar Songs anlässlich des zehnjährigen Jubiläums zusammenzustellen und die Auswahl wurde durchaus sehr stilvoll getroffen: Exit, Close To Distance, Isolated, Can't Make Me, Silence, Enemy Today, Butterfly Murder, Who's Gonna Tell My Story, Sonic You, Woodloop, Under My Skin, Me Grain und Wait. Mir ist keine andere Band bekannt, die einen vergleichbaren Sound fährt, der sich gleichsam aus Klassik, Folk, Punk, Indie als auch Elektronikelementen speist und so präzise und spielerisch gelungen umgesetzt wird. Die sehr klare und eindringliche Stimme von Anneke kann sich meist problemlos gegen die instrumentale Basis durchsetzen, auch wenn sie bisweilen etwas zu stark in den Mittelalter-Mucke Kontext abzurutschen droht. Doch man bekommt immer wieder rechtzeitig die Kurve, so dass man sich diese gelungene Compilation nach wie vor sehr gut anhören kann. Ich hoffe, dass man von Guts Pie Earshot vielleicht doch noch einiges hören wird. Tolle Band. (8 von 10 Punkten)

GUTS PIE EARSHOT - 10 years compilation // CD
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/// Review by BLACK 34 :: Marco Fiebag

Nach dem plötzlichen und unerwarteten Ende der letzten noch agierenden "anderen Band" der Ex-DDR und dem Abschieds-Live-Album von DIE ART war es um Sänger MAKARIOS nie richtig ruhig geworden. So gab es neben seiner literarischen Arbeit noch den Brachial Pop von PRUMSKIBEAT und den elektrischen Folk mit PICHELSTEIN, was aber nie ganz das dunkle Loch zu stopfen vermag, welches der Untergang von DIE ART gerissen hatte. Mit WISSMUT geht jetzt ein ¾ der letzten DIE ART-Besetzung neu an den Start und erinnern mich mit ihren schneidend- melodiösen Gitarrengewitter neben der eigenen "Still"-Phase an die "Is This Real"-Großtat der WIPERS. Sehr straff bzw. treibend und inzwischen wieder komplett in deutscher Sprache präsentiert sich die neue alte Band um Sänger MAKARIOS und Gitarristen GUMPRECHT auf der Höhe der Zeit und erinnert trotzdem angenehm an alte DIE ART- Tugenden. Neben der regulären EP-CD auf R.u.m. Records mit 4 Songs gibt es parallel eine limitierte Vinyl-LP auf dem Major Label mit 8 Songs, wobei jene 4 Bonustracks auch nicht in dieser Form auf dem kommenden WISSMUT-Album zu finden sein werden und somit exklusiv sind. Besonders die Fortsetzung des Kulthits "Das Schiff" von DIE ART namens "Das Schiff II" rechtfertigen neben dem besser zur Geltung kommenden Artwork zum Kauf der auf 500 Stück begrenzten Vinyl-LP. Erhältlich über www.brachialpop.de oder www.majorlabel.de und wenn es mit dem Album so weit ist, gibt's auch mehr davon im BLACK zu lesen.

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by BUMBANET MAGAZINE :: Kiara Danewra

Im Dezember 2001 verabschiedete sich die Band Die Art aus Leipzig von der Bühne, zwei Jahre später sind jetzt 3/4 der Mitglieder unter anderem Namen, aber gleicher Gesinnung, zurück. Eine EP beschreitet den Neubeginn und schon der Bandname des Quartetts stellt die Ausrichtung klar. Deutscher, sanfter Indie-Rock bietet das Klanggewandt für die philosophischen Diskurse über "Sonne und Mond", "In die Stille", "Leben" und Vergangenheit, und "Ich wollt' es nicht". Während Wissmut so auf den ersten beiden Song eine gelungene Performance, vor allem atmosphärisch, ablegen, gelingt das auf dem etwas zerhackten "Leben" nicht so gut. Eine EP für Deutschlands Denker und Räsonierer, und die die es werden wollen. (Wertung 7/10 Punkite).

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by CAB-NIGHTFLIGHT [Oktober/November 2003] :: Lars Peter Schmitt

FORTSETZUNG DER ART MIT ANDEREN MITTELN // DIE ART ist tot - es leben WISSMUT :: Eine brandneue Band. Und doch wieder nicht. Am 1. November wird in der Leipziger Moritzbastei, die im Dezember 2001 die Abschlusskonzerte der legendären DIE ART sah, die Band WISSMUT ihren ersten öffentlichen Gig haben, In den Gerüchteküchen schwelte die Kunde schon lange, dass das Die-Art-Kreativ-Duo Makarios Oley (voc.) und Thomas Gumprecht (git.) an einem neuen Projekt feilen würde. Sie haben sich Zeit gelassen, die Gründung von WISSMUT fällt noch in die Zeit, als es DIE ART noch gab. Zwischenzeitlich haben sie mit ihrem Produzenten Robin Oppenheimer probiert, auch mit Andy Porter von Love ls Colder than Death. Irgendwie wurde das alles nichts - und die gegenwärtige Besetzung mit Bassmann Conne ist zu drei Vierteln das Team der letzten DIE ART Tour. Fast logisch, dass WISSMUT vom Sound her nahtlos an die 2001 aufgelöste Kultband anschließt. "Ja, das stimmt", bestätigt Sänger Makarios, "...möglicherweise war das anders geplant. Am Anfang haben noch eine Reihe anderer Leute mitgemischt und sich eingebracht. Aber jetzt, nach der Konsolidierungs- und Schrumpfungsphase, haben sich die üblichen Verdächtigen wieder zusammengefunden. Wir können stilistisch nicht über unseren Schatten springen und wir wollen das auch nicht, - das Ergebnis muss also zwangsläufig nach DIE ART klingen." Zum bewährten Songwriterduo Makarios & Gumpi ist jetzt "Conne" Hoffmann aus Weimar gestoßen. Seine Kompositionen machen die Hälfte des neuen Materials aus, er ist ein wenig für die punkige Ruppigkeit zuständig: WISSMUT klingen wie das Beste jener großen Bands im Umfeld des Londoner Clubs "Batcave" zu Beginn der 80er: Bauhaus, Joy Division, Sex Gang Children, Alien Sex Fiend... Eine Verbindung aus melancholischer Tiefe mit der trotzigen Unangepasstheit. Kantige Härte, die jedoch nicht aggressiv ist: Postpunk. Der erste Tonträger ist tatsächlich ein guter alter Vinyl-Tonträger, erschienen beim Leipziger "Major Label". Ein tolles Gefühl, mal wieder ein richtig geschmackvolles, edel designtes und aufwändig produziertes Cover in der Hand zu halten! Jede Seite hat 4 Songs, so wie das früher üblich war. Und die schwarze Scheibe beginnt mit einem Kracher, dem Titeltrack "Sonne & Mond". Ein knackiger, dunkel-flotter Song, der schnell zum ersten Hit der Band werden dürfte. Die Texte sind wieder komplett in deutsch. Makarios: " WISSMUT setzt da ein, wo DIE ART seinerzeit ihren Weg verließen. Irgendwo zwischen den Alben "Das Schiff" und "Still". Um die Verwirrung komplett zu machen: Die A-Seite des Vinyl erscheint auch als CD-EP unter gleichem Namen. Das Konzertprogramm wird dann auch der Tatsache Rechnung tragen, dass WISSMUT unüberhörbar als DIE-ART-Nachfolger gelten darf: Etwa ein Drittel der Songs kommen aus dem alten Repertoire, die Fans dürfen sich darauf freuen, Klassiker wie "Sie sagte", "Das Schiff" oder "Heer Litz" doch noch einmal von Live-Bühnen heruntergespielt zu erleben. DIE ART ist tot - es leben WISSMUT!

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by FLIGHT 13

Unter ihrem alten Namen "Die Art" waren sie eine der wichtigsten der sogenannten "anderen Bands" des Undergrounds in Ostdeutschland und konnten sich auch nach der Wende behaupten. 2 Jahre nach dem letzten "Die Art" Konzert hier nun endlich das Debut unter dem neuen Namen. 8 Songs, gitarrenlastiger, deutschsprachiger Rock/Pop; die Herren Makarios & Gumprecht verarbeiten dabei auch neuere Einflüsse, bleiben ihrem leicht ange-gothicten Stil a la Fliehende Stürme aber treu; herausstechend die dunklen Stimme, die schon fast an EA 80 erinnert. Eigenständig und frisch. * Major Label

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by KINK-RECORDS

Die Art zählten wohl zu einer der bekanntesten Underground-Bands der DDR, die dazu dann nach der Wende auch in den westlichen Bundesländern bekannt wurde. Bei Wissmut handelt es sich um das Nachfolgeprojekt von Die Art und mit dem Album "Sonne und Mond" erscheint jetzt nach einer Single auch der Debüt-Longplayer auf dem Major Label. Musikalisch bekommt man eine Mischung aus Gothic, Wave und etwas poppigem Punk. Dazu kommen persönliche, deutsche Texte, die immer einen melancholischen Beigeschmack haben. Schwere Gitarren, Pop-Elemte und eine leise Stimme des Sängers sind leider absolut nichts für mich. Ich persönlich kann der Platte nichts abgewinnen. Wird mir irgendwie schon nach der ersten Seite langweilig und vor allem die teilweise vorkommenden Gothic-Elemente nerven mich etwas. Nicht mein Fall.

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by SCUMFUCK TRADITIONS

Punkrockig-Gitarrenlastiger Deutschpunk der Nachfolgecombo von DIE ART. Also reiner DDR- Underground mit excellenten Texten und beeindruckendem eigenen Sound-Stil! 8 Songs auf limiterten Vinyl - das klingt wie die Ost-Version von ...But Alive!

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by SELLFISH.INSERTEFFEKT [November 2003] :: Micha

"keine reunion und kein abklatsch, sondern ein wesentlicher schritt nach vorne", so die kernaussage zur debüt-ep von WISSMUT. dazu muss man wissen, dass drei-viertel dieser leipziger formation bis vor zwei jahren unter dem namen DIE ART ihr publikum in erstaunen versetzten. WISSMUT ist nun eine art neuanfang, ohne auf bisher liebgewonnene elemente zu verzichten. thomas, conrad, mark und sänger makarios spielen eine etwas eigenwillige punkrock (?)variante, die sich aber nicht nur in punkto artwork gewisser gruft-anleihen bedient. da ist vor allen dingen die sonore männliche stimme, mit der WISSMUT sicherlich ein trademark gefunden haben. dem gegenüber steht eine recht spartanische produktion, mit der man glattgebügelten genresound sympathischer weise durch lärmig- schrammelnde gitarren ersetzt. dabei gefällt mir besonders, dass man sich nicht in allzu finstere lyrische untiefen wagt - und liege ich völlig falsch, wenn ich bei "in die stille" ein quentchen BLUMFELD heraushöre? die vorliegenden vier songs sind übrigens nur als ein appetithappen zu verstehen, mehr material ist für das kommenden jahr versprochen. beruhigend.

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by SOUTHSPACE [22.12.2003] :: Hannibal

Diese EP soll nur ein kurzer Appetithappen auf das in 2004 erscheinenden Album von Wissmut sein. "Wissmut"? Worum handelt es sich da? Lösung des Rätsels: Wissmut bestehen aus 3/4 der letzten Tourbesetzung von "Die Art" und in gewisser Hinsicht knüpft Wissmut an Die Art an.
Ein solides Fundament, dass in seiner punkigen Düsternis an Bands wie Joy Division, The Smiths oder The Jam erinnert, deutsche Texte, all das machen Wissmut zu einem Klangerlebnis für alle, die sich gerne mal mit tiefgründigen und düsteren Texten beschäftigen, aber mit dem ganzen Grufti-Zirkus und dem Hauch von Mottenkugeln nichts anfangen können.
Einen treffenden Vergleich zu finden, fällt schwer, aber wenn man mal ganz gewagt sein möchte, könnte man hier von einer düsteren Ausgabe der Boxhamsters sprechen, aber da begebe ich mich evtl. auf dünnes Eis.
Ich finde diese EP recht ansprechend, weils halt mal mit tiefschürfenden Texten einhergeht, bei denen der Sänger keine Taschentücher braucht, um sich seine verheulte Emotionalität aus dem Gesicht zu wischen.

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by TRIGGERFISH :: Jan Fischoeder

Dichter und Denker mit voller Wucht!
Da sind sie, die Nachfolger von "DIE ART" und legen mit "Sonne und Mond" ihr erstes Album vor. Wofür neben den Urgesteinen Makarios (Vocals) und Thomas Gumprecht (Gitarre) auch Conrad Hoffmann (Bass) und Mark Helmstaedter (Drums) aus Leipzig stehen: Punk-Rock, Gitarrenschwere und durchdachte, deutsche Texte! Ihre Wurzeln sehen die Vier bei Bands wie Joy Division, The Jam und The Smiths. Gleich im ersten Track hämmert's mit Tiefe vom "...Rausch, der sich selbst genügt!" und eben der Sonne und dem Mond. Beide, man merke sich das, "...führen mich ins Licht." Da spricht eine ganze Menge Lebensabgebrühtheit aus den Texten, und Makarios' Stimme bringt die Verzweiflung dahinter gut zum Ausdruck. "In die Stille" könnte glatt als "Philosophiekurs für Einsteiger" durchgehen, denn es geht um das, was die Augen sehen, aber eben nur vermeintlich erkennen können, also Schein vs. Sein und sowas. Schön, dass danach noch etwas Anderes kommt: nämlich der dritte Track mit "Leben"! Der Song bringt klanglich und inhaltlich das, was so gemeinhin als das Leben durchgeht, in satte Deckung. Angestaute Wut bricht sich da in dreckigem Tempo Bahn, das "...seltsame Spiel" Leben verheißt nichts außer "...Vergangenheit"! Das ist verdammt gut! Zum Schluss klingt dann eine gute, instrumentallastige Melodie in die Ohren, mit noch ein bisschen Schmerztext. Also, irgendwie ein echt deutsches Ding, mit all dem Gedankengewicht und der wilden voll-drauf-Wut. Und weil Wissmut im September auch nebenbei noch ihren ersten Life-Gig beim "Grind The Nazi Scum"-Festivals in Großenhain hatten, ist klar, dass das klar in Richtung "Dichter und Denker" und wilde Komponisten gemeint ist. Nicht in diese andere Richtung, die immer mal wieder im rechten Winkel rechts abknickt...

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by VIRTUALROCK :: tz

Viele, vornehmlich Bewohner der jungen Bundesländer, werden Die Art noch kennen. Und waren zumindest unangenehm betroffen, als diese quicklebendige Künstlermischung aus Lyrik und Musik nach 16 Bandjahren ihr Dasein beendete. Nun gibt es sie wieder, zumindest zu einem Dreiviertel, nennen sich Wissmut und lassen mit ihrer "Sonne und Mond" 4 Track-EP die ersten Töne zum bevorstehenden Album an die Öffentlichkeit. Natürlich stammen die deutschen Texte wieder von Holger Oley, ala Makarios, der sich in diversen Projekten recht unermüdlich um eine Hybridlösung von künstlerischen Aussagen in Wort und Ton bekümmert. Wissmut spielen einen Riff betonten, punkig-rauhen, deutschen Neo-Pop, der sich inhaltlich vornehmlich um finstere, nachdenkliche Reflexionen rankt. Das sich so etwas auch verträglich und überaus alltagstauglich anhören kann beweisen Lieder, wie "In die Stille" und "Ich wollt' es nicht", die sich mit einfacher Schönheit ganz tief unter die Haut buddeln. Der Vorbote, "Sonne und Mond", ist jedenfalls ein vielversprechender Appetizer, der sich ganz vorzüglich in die momentane Jahreszeit einfügt.

WISSMUT - Sonne und Mond // LP
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/// Review by OX-FANZINE #48 :: Oliver Arndt

Diese außergewöhnliche Bonner Band hatte ich in den letzten Jahren irgendwie aus den Augen verloren, die letzten mir bekannten Veröffentlichungen waren "Distorted Wonderland" und "Anatopia, beide aus dem Jahr 1996. Ein Jahr zuvor hatten sie mich mit "Close to distance" von der selbstbetitelten Erstveröffentlichung zum ersten Mal verzaubert, ein Song, der sich vor allem durch das wunderschöne Cello und Sängerin Anneke's tolle Stimme auszeichnet.
Anneke ist nun seit einiger Zeit nicht mehr dabei, was mich diese Veröffentlichung mit einer gesunden Portion Skepsis betrachten ließ, da man (konsequenterweise) nun komplett auf den Gesang verzichtet.
Doch aller Argwohn war umsonst: Die drei verbliebenen Bandmitglieder ziehen mich mit ihren wunderbar arrangierten Songs sofort in den Bann, kommen mit Cello, Bass und Schlagzeug mal klassisch, mal frickelig, mal wütend daher und jonglieren dabei gekonnt mit den verschiedenen Genres.
Im Grunde genommen ähnlich wie "Anatopia", das auch größtenteils instrumental aufgenommen wurde, jedoch ungleich mitreißender und ausgereifter. Ach ja, das Beiblatt teilt mir mit, dass die Scheibe schon Anfang 2000 aufgenommen wurde, ich vermute also, dass die CD-Version schon länger draußen ist.
Löblicherweise gönnt man den Vinyl-Anhängern dann auch einen Bonus-Track.
(8 von 10 Punkten)

GUTS PIE EARSHOT - Exit // LP
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/// Review by PLASTIC BOMB

Sowas hört man nicht alle Tage. Sehr experimenteller komplett instrumentaler Sound. Das virtuose Trio GUTS PIE EARSHOT erzeugt mit Cello, Bass u. Schlagzeug eine einzigartige atmosphärische Stimmung fernab der fest strukturierten Punkwelt. Sehr sehr innovativ, verspielt und doch in tragende Schönheit getränkte Stücke. Da spielt man sich auch schonmal in einen Rausch ähnlichen Zustand. Eine Band, die aus den bestehenden musikalischen Normen ausgebrochen ist, um etwas völlig Neues, Eigenes zu kreieren. Und das ist ihnen wahrhaft erstklassig gelungen.

GUTS PIE EARSHOT - Exit // LP
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/// Review by KINK RECORDS

Nachdem ich gehört hatte, das es sich bei der Platte um eine reine instrumental Platte handelt hatte ich dann doch die schlimmsten Befürchtungen. Eine komplett instrumentale Platte?? Aber komischerweiße konnten mich die Bonner dann doch ziemlich faszinieren. Wie gesagt gibt es auf der kompletten LP keinen Gesang, sondern einfach mit Bass, Schlagzeug und einem Cello. Vor allem das Cello weiß zu gefallen. Außerdem gibt es hier auch keinen Einheitsbrei, sondern teilweise mal ganz klassisch und langsam, teilweiße aber auch sehr wütend. Vor allem für ruhige Minuten habe ich bisher noch keine Platte gefunden, die sich besser eignet als die neue von Guts Pie Earshot. Ist sicherlich nicht jedermanns Sache, aber mich hat die Platte dann doch restlos begeistert. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall.

GUTS PIE EARSHOT - Exit // LP
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/// Review by FRACTURE [17] :: A.P.

Laid back, minimal, dark and different. It creates echoed thoughts and situations of forlorn despair. Viola, drums and bass with the occasional whisper. Superb for stoners who like to chill and trip out to music that is composed to begin so subtle, only to build into a fantastic masterpiece. The one band that sprang to mind was the now deceased, but most excellent GUTS PIE EARSHOT. Nice touch with the packaging too.

GUTS PIE EARSHOT - Exit // LP
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/// Review by DELAYEDREACTIONS .:: deutsch ::.

Strahler 80 hatte ich seit ihrer Knuth LP vor einigen Jahren entweder völlig aus den Augen verloren, oder sie haben seitdem nichts veröffentlicht. Die Österreicher bieten auf jeden Fall eigenständigen gefühlvollen Punkrock, mal heftiger losscheppernd in schöner Geschwindigkeit dazu gibt's gute, intelligente deutsche Texte von einem wirklich guten Sänger rübergebracht. Unabomber kommen aus Husum und gingen aus Exil hervor. Auch hier kriegen wir es mit intelligentem deutschsprachigem Punkrock zu tun: aber ich hab es satt alle diese Bands mit den großen drei Namen zu vergleichen. Weil es ist hier schon eine klare eigene Linie auszumachen. Auf jeden Fall ne lohnende Sache.

STRAHLER 80 / UNABOMBER - Lieder gegen die innere Unsicherheit // 10"
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/// Review by DELAYEDREACTIONS .:: english ::.

In some way I lost STRAHLER 80 out of my Eyes since their LP "Knuth" a few years ago they simply didn't put out a record since then, i don't know exactly. The guys from Austria play emotional punkrock in their very own style sometimes hard and aggressiv at a good speed. Their lyrics are sung in german language and are intelligent and well thought and over all sung by a really good singer. UNABOMBER are from Husum and some members played in EXIL before. Here we have intelligent german sung Punkrock too. But i'm tired of comparing all these Bands to the big 3 Names over and over again. Because you always hear a personal and unique note out of it. Cool record!

STRAHLER 80 / UNABOMBER - Lieder gegen die innere Unsicherheit // 10"
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/// Review by KINK RECORDS

Sage und Schreibe 5 (!!) Labels teilen sich die Produktion von dieser 10". Sowohl Unabomber als auch Strahler 80 spielen auf dieser Split 10" emolastigen Punkrock, der teilweise in die Hardcore Richtung geht. Strahler 80, die aus Österreich kommen, kommen auf dieser 10" sogar wesentlich emolastiger rüber, als auf ihren bisherigen Veröffentlichungen, was aber keinesfalls schlecht ist. Unabomber kommen auch ziemlich emolastig rüber (das lastig soll auch hier nicht negativ gemeint sein), sind textmäßig aber politischer als die Österreicher von Strahler 80. Durchaus eine gelungene 10", die man guten Gewissens kaufen kann.

STRAHLER 80 / UNABOMBER - Lieder gegen die innere Unsicherheit // 10"
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