Texte >>>> FLIEHENDE STÜRME - LICHT VERGEHT :: LP

kind

ratten spielen in den strassen, sind keines herren knecht
ich bewege mich lautlos durch die kalte nacht
bin nicht erreichbar, nicht empfänglich, ohne kontakt
sehe grosse bunte schilder ohne sinn
nichts besseres zu tun, als zu warten und zu saufen
der alte krieg der kalten stadt
suchen und versuchen, nicht schaffen und nichts finden
blicke fliehen himmelwärts

wie soll ich dir erklären, oh mein kind
dass so vieles hier nicht stimmt
du hast so schöne augen, ich habe angst
dass auch dieser glanz schnell verschwimmt

mauern wachsen viel zu schnell zu sinnlos hohen türmen
kann die welt dahinter fast schon nicht mehr sehen
das ende des vertrauens war das sterben einer freundschaft
blicke fliehen himmelwärts

wie soll ich dir erklären, oh mein kind
dass so vieles hier nicht stimmt
du hast so schöne augen, ich habe angst
dass auch dieser glanz schnell verschwimmt

das nullsignal

mich fürt dort draussen niemals wirklich interessiert
bin nicht hingerannt, war auf meiner seite
gefahr - in beiden händen
wie gift im blut
und furcht, zuviel manie

gehetzt wie ein tier
jage ich strassen runter
im dämmerzustand über gleise
das nullsignal
das nullsignal

sie sehen mich durch einen schleier der idiotie
können mich nicht sehen, mein herz ist viel zu dunkel
ich reite auf schatten
von visionen wild gehetzt
hab darum gekämpft
beglutet und gebüsst

gehetzt wie ein tier
jage ich strassen runter
im dämmerzustand über gleise
das nullsignal
das nullsignal

ausgeschieden

immer wieder das gleiche bild im selben kanal
ein kleiner blick auf trügerische harmonie
sanftes getue, das in ohnmacht vergeh
denn gefühle bleiben unten in der eingangshalle stehen

alles beim alten
willkommen zurück
das gleiche muster
im neubauprojekt

ausgeschiedene leute haben den besten plan verloren
der fromme wahn von freiheit und gerechtigkeit
die preise sind zivil, doch der kaffee ist kalt
an diesem ort muss man bezahlen, bevor man geht

alles beim alten
willkommen zurück
das gleiche muster
im neubauprojekt

das haus wurde zerstört, die bewohner waren noch drin
die söldnerfresse wartet auf den nächsten befehl
ohne blick und sinn für die realität
kein gedanke daran, was geschieht und warum

alles beim alten
willkommen zurück
das gleiche muster
im neubauprojekt

status

die blitze verschmieren
zu nervösen illusionen
kann mich nirgendwo finden
im gewirr aus generationen
die strasse ist die selbe
doch ich weiss nicht, wo du bist
kann mich nicht erinnern
weil, was ich spüre, einfach anders ist

es sind menschen verschollen
zwischen stechuhr und papier
sehe alles verschwommen
vielleicht ist es zu dunkel hier
einer geht dahin
der andere nirgendwohin
ich verliere mich hier
mir fehlt der orientierungssinn

und das gefühl
ich muss es finden
in meinen träumen
und wenn ich wach bin

erkenne nichts
doch hab das alles schon mal gesehen
leute reden mit mir
und bleiben neben mir stehen
ich drehe mich weg
ohne emotionen
denn sie kennen mich nicht
nur ihre illusionen

und das gefühl
ich muss es finden
in meinen träumen
und wenn ich wach bin

stein

jahre fallen um uns herum
gedanken sinken untergrund
laut und scharf
es brennt wie lust

doch
stein ist kalt
stein hat zeit

nehm dich mit nimm mich fort
schöner sein neuer ort
hauch auf haut
brennt wie glut

doch
stein ist kalt
stein hat zeit

leise fallen ohne kampf
zurück nach dort ohne angst
aus dem raum
brennt wie licht

doch
stein ist kalt
stein hat zeit

umarmung

mond steht hoch über dem meer
wir haben viel zu lange nicht mehr hingesehn
ein einsamer stern schenkt neuen mut
doch ich bin mir nicht sicher, ob wir ihn je wiedersehn
herzzereisend
in umarmung gefangen
ich will hier nicht weg, wenn du nicht mit mir gehst
wo können wir bleiben
es gibt kein zurück
nach dem langen weg, den wir gekommen sind

vergiss die ewigkeit
vergeude die zeit
die dir noch bleibt
ganz gleich was dann noch kommt
wir fühlen es besser
verschwende die zeit

kopf brennt wie feuer
herz erlischt niemals
schatten des abschieds
hinter jedem augenblick
was liegt vor uns
was war dazwischen
zerissene teile einer erinnerung

vergiss die ewigkeit
vergeude die zeit
die dir noch bleibt
ganz gleich was dann noch kommt
wir fühlen es besser
verschwende die zeit

mond steht hoch über dem meer
wir haben viel zu lange nicht mehr hingesehn
ein einsamer stern schenkt neuen mut
doch ich bin mir nicht sicher, ob wir ihn je wiedersehn

vergiss die ewigkeit
vergeude die zeit
die dir noch bleibt
ganz gleich was dann noch kommt
wir fühlen es besser
verschwende die zeit

kurze geschichte

jetzt stehen alle am steinigen ufer
niemand war jemals vorher hier
denken nicht, sind völlig leer
warten einfach, was passiert

es ist schon spät
das licht vergeht
es ist zu spät
denn das licht vergeht

starren voraus, ohne zu sehen
kommen nicht weiter, können nicht gehen
das licht wird schwächer - wie ausradiert
einfach nur warten, was passiert

es ist schon spät
das licht vergeht
es ist zu spät
denn das licht vergeht

komplette verwirrung, alles vergessen
ein neuer krieg - kein gewissen
starren hinüber - erkennen sich nicht
es passiert nichts mehr - es lohnt sich nicht

es ist schon spät
das licht vergeht
es ist zu spät
denn das licht vergeht

siebzehn zoll

ich sehe, wie leben explodiert
und eine liebe erfriert
dort hinten, wie die erde bebt
dort drüben, wie ein kaiser lebt

ich weiss, was passiert
seh mir die zukunft am bildschirm an
ich bin jetzt dort und hier
ich und mein monitor
wir können alles sehen
sind mitten im geschehn

im all ein stern, der kollabiert
ein fremdes wesen, das krepiert
ich sehe, wie der wohlstand schmeckt
wie am urlaubsstrand ein wal verreckt

ich weiss, was passiert
seh mir die zukunft am bildschirm an
ich bin jetzt dort und hier
ich und mein monitor
wir können alles sehen
sind mitten im geschehn

stille nicht berührt

die wege, die wir beide kamen
fängt etwa alles wieder an
ich verfluche all die kämpfe
muss nichts sagen, ich sehe dich nur an
wie sich das alles um uns dreht
kannst du mir sagen wie es funktioniert
und was da draussen vor uns liegt
erklär mir, warum ein kind erfriert

ich hab die stille noch nicht berührt

tränenschwere wolken
füllen ozeane der traurigkeit
ein fluss mit weitem lauf
was wohl am ende übrig bleibt

ich hab die stille noch nicht berührt

es fängt schon wieder an
wie sich das alles um uns dreht

wenn du raus gehst

dunkler himmel wird langsam grau
tobende lichter im todeskampf
leere blicke hinter schmutzigem glas

wenn du raus gehst
reissen sie ein stück aus dir

schreib mit lippenstift ins paradies
was vorher war, interessiert nicht mehr
leer blicke werden blind

wenn du raus gehst
reissen sie ein stück aus dir

tobende lichter im todeskampf
was vorher war, interessiert nicht mehr
lippenenstift im paradies

wenn du raus gehst
reissen sie ein stück aus dir

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